In 10 Schritten zur perfekten technischen Zeichnung

Ein präzises Foto zeigt den Prozess der Erstellung einer perfekten technischen Zeichnung. Eine erfahrene Person sitzt vor einem Zeichentisch, sorgfältig Linien ziehend und Maße abmessend. Der Raum ist gut beleuchtet,
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Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über alle wichtigen Aspekte, die bei der Erstellung von technischen Zeichnungen für die CNC-Bearbeitung berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus wird in zehn Schritten erläutert, wie Sie eine makellose Zeichnung erstellen können.

In der modernen CNC-Zerspanungstechnologie beginnt der Herstellungsprozess in der Regel mit der Konzeption eines 3D-CAD-Modells. Dieses 3D-Modell wird mithilfe spezieller CAD-3D-Modellierungssoftware (CAM) erstellt. Anschließend erfolgt die Umwandlung dieses 3D-Modells in G-Code, eine maschinenverständliche Programmiersprache, durch CAM-Software. Diese G-Code-Datei wird von der CNC-Maschine verwendet, um das gewünschte Werkstück aus Rohmaterial zu fertigen. Das 3D-CAD-Modell enthält alle wesentlichen Informationen, die für die CNC-Maschine erforderlich sind, um das Werkstück präzise herzustellen.

Aus diesem Grund ist es möglich, innerhalb weniger Sekunden ein Kostenvoranschlag zu erhalten, indem Sie Ihr 3D-Modell auf unserer Plattform für Sofortangebote hochladen. Dennoch ist es in vielen Fällen ratsam, zusätzlich zu den 3D-CAD-Dateien auch technische Zeichnungen anzufertigen. Technische Zeichnungen sind Dokumente, die ausführliche zweidimensionale Darstellungen des herzustellenden Teils sowie alle für die Fertigung relevanten Informationen enthalten. Diese Dokumente dienen als eindeutige und umfassende Kommunikationsmittel zwischen dem Konstrukteur und dem Zerspanungsspezialisten, um sicherzustellen, dass alle technischen Anforderungen und Spezifikationen ordnungsgemäß verstanden und umgesetzt werden.

Oftmals ist es auch möglich, dass Zerspanungsspezialisten das Werkstück manuell herstellen, indem sie ausschließlich auf die technischen Zeichnungen zurückgreifen. Technische Zeichnungen sind in der CNC-Bearbeitung unverzichtbare Begleiter der 3D-Modelle. In diesem Handbuch werden wir die wesentliche Bedeutung technischer Zeichnungen erörtern und die zentralen Elemente und Informationen beleuchten, die in diesen Zeichnungen enthalten sein sollten. Im Anschluss daran werden wir Schritt für Schritt erörtern, wie man fehlerfreie technische Zeichnungen erstellt.

Warum sind technische Zeichnungen wichtig?

Wie bereits erwähnt, spielen technische Zeichnungen in der CNC-Fertigung eine bedeutende Rolle als ergänzende Dokumente zu den 3D-CAD-Dateien. Die Hauptfunktionen, die technische Zeichnungen in diesem Kontext erfüllen, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Darstellung von komplexen Merkmalen: Technische Zeichnungen ermöglichen die bildliche Darstellung von Merkmalen, die in 3D-CAD-Modellen nicht angemessen wiedergegeben werden können, wie beispielsweise interne und externe Gewinde.

2. Vermittlung umfassender Informationen: Durch Hinweise, Maß- und Toleranzangaben bieten technische Zeichnungen dem Zerspanungsspezialisten ein umfassendes Verständnis des zu fertigenden Teils. Sie sind somit unverzichtbar, um das Werkstück in seiner Gesamtheit zu erfassen.

3. Hervorhebung von besonderen Details: Technische Zeichnungen enthalten entscheidende Details, insbesondere wenn die Toleranzangaben von den Standard-Toleranzen abweichen. Dies gewährleistet die Präzision und Qualität der Fertigung.

4. Kommunikation von speziellen Anforderungen: Sie bieten dem Konstrukteur die Möglichkeit, spezifische Anforderungen wie Oberflächenveredelung und Oberflächenrauheit klar an den Hersteller zu kommunizieren. Dies gewährleistet, dass das endgültige Werkstück den gewünschten Qualitätsstandards entspricht.

5. Referenz während des Fertigungsprozesses: Selbst wenn Ihr Entwurf keine herausragenden Merkmale oder speziellen Anforderungen aufweist, empfiehlt es sich, Ihrem 3D-Modell eine technische Zeichnung beizufügen. Diese dient während der verschiedenen Fertigungsschritte als Referenz und trägt zur reibungslosen Produktion bei.

6. Eindeutige Identifikation und Darstellung: Technische Zeichnungen bieten eine eindeutige und unveränderliche Darstellung des zu fertigenden Teils. Sie ermöglichen dem Zerspanungsspezialisten die Identifikation der Geometrie, der wichtigsten Maße, Funktionen und entscheidenden Merkmale des Werkstücks. Technische Zeichnungen sind unerlässlich, insbesondere wenn das Teil komplexe Merkmale wie Gewinde, präzise Toleranzen oder unterschiedliche Oberflächengüten in verschiedenen Bereichen aufweist.

Was gehört in eine technische Zeichnung?

In der Regel setzen sich technische Zeichnungen aus den nachfolgenden Bestandteilen zusammen: Koordinatensysteme, ein Schriftfeld, orthogonale Ansichten des Werkstücks, Schnittansichten, Detailansichten und Anweisungen für den Zerspanungsspezialisten.

Das Schriftfeld ist im unteren rechten Bereich des Dokuments platziert. Innerhalb dieses Bereichs sind sämtliche grundlegenden Informationen enthalten, darunter die Produktbezeichnung, die Namen der beteiligten Teammitglieder (Entwurf, Überprüfung und Genehmigung) sowie den Firmennamen. Des Weiteren sind hier relevante technische Details wie das verwendete Maßsystem, der Projektionswinkel, Anforderungen an die Oberflächengüte, der Maßstab und das Werkstoffmaterial aufgeführt. Das Schriftfeld kann in Bezug auf seine Größe und den darin enthaltenen Inhalt sowohl auf standardisierte Vorlagen als auch auf individuelle Anforderungen angepasst werden.

Die Orthogonalprojektion vermittelt grundlegende Informationen zur Geometrie des Werkstücks. Die orthogonalen Ansichten liefern einen Großteil der benötigten Maße und Toleranzen. Sie repräsentieren eine zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objekts aus verschiedenen Blickrichtungen, üblicherweise in Form von Vorder- und Rückansichten, Seitenansichten sowie Drauf- oder Untersichten.

Es ist möglich, gestrichelte Linien für verdeckte Merkmale in den orthogonalen Ansichten einzufügen. In den meisten Fällen genügen zwei bis drei orthogonale Ansichten, um die gesamte Geometrie korrekt darzustellen.

Isometrische Darstellung

Die isometrische Ansicht stellt eine dreidimensionale, grafische Darstellung des Werkstücks dar. Obwohl sie nicht immer zwingend erforderlich ist, sollte die Einbeziehung einer isometrischen Darstellung als bewährte Praxis in technischen Zeichnungen in Betracht gezogen werden. Sie trägt dazu bei, dass der Mechaniker die Geometrie des Werkstücks besser nachvollziehen kann. Die isometrische Darstellung bietet neben zusätzlichen Details auch weitere Informationen wie die Montagerichtung.

Schnittansichten bieten eine zweidimensionale Darstellung, bei der spezifische Bereiche des Werkstücks als abgeschnitten dargestellt werden. In diesen Ansichten werden die internen Merkmale des Teils sichtbar gemacht, die weder in der isometrischen noch in der orthogonalen Darstellung erkennbar sind. Üblicherweise werden Schnittansichten in unmittelbarer Nähe zu den orthogonalen Ansichten platziert.

Eine beschriftete Schnittlinie in der orthogonalen Ansicht veranschaulicht die hypothetische Schnittkante und die Richtung des Schnitts, die zur Erstellung der Schnittansicht verwendet wurde. Die resultierenden Schnittflächen sind durch Schraffuren gekennzeichnet. Bei komplexen Werkstücken können mehrere Schnittansichten erforderlich sein, um alle relevanten Details darzustellen.

Falls in der orthogonalen Ansicht komplexe Merkmale und nur schwer erkennbare Bereiche enthalten sind, können detaillierte Ansichten eingesetzt werden, um diese Bereiche genauer darzustellen. Detailansichten können hinsichtlich Größe und Ausrichtung von den orthogonalen Ansichten abweichen und können beliebig platziert werden. Detaildarstellungen werden mit einem einzigen Buchstaben gekennzeichnet, der den entsprechenden Bereich in der orthogonalen Ansicht markiert.

Die Anweisungen für den Hersteller sind üblicherweise auf der unteren linken Seite der technischen Zeichnung platziert, können jedoch auch oberhalb des Schriftfelds angeordnet werden. Hier finden sich alle zusätzlichen Informationen, die nicht in der Zeichnung selbst enthalten sind, sowie Anweisungen für den Zerspanungsspezialisten. Diese Informationen können beispielsweise Hinweise zur Entgratung, zum Abkanten, zur Oberflächenbearbeitung oder zur Montage weiterer Komponenten umfassen.

Klare Kommunikation steht im Vordergrund

Bei der Erstellung technischer Zeichnungen gibt es keine unumstößlichen Regeln. Dennoch existieren Standards und bewährte Praktiken, die berücksichtigt werden sollten. Letztlich ist das genaue Vorgehen bei der Erstellung der Zeichnung nicht von höchster Bedeutung, solange alle technischen Anforderungen klar vermittelt werden und die Zeichnungen für den Fertigungsprozess verständlich sind. Beispielsweise ist es empfehlenswert, alle Maße in der Zeichnung anzugeben, auch wenn diese bereits in der 3D-CAD-Datei vorhanden sind. Alternativ können Sie Zeit sparen, indem Sie nur die Maße der wesentlichen Merkmale in die Zeichnung aufnehmen, die vom Zerspanungsspezialisten tatsächlich gemessen werden müssen.

In 10 Schritten zur perfekten technischen Zeichnung

Wie bereits erwähnt, beginnt die moderne Fertigung heutzutage oft mit einem 3D-CAD-Modell. Viele 3D-CAD-Programme verfügen über Tools zur Erstellung technischer Zeichnungen auf Basis des vorhandenen 3D-Modells. Diese Tools bieten normalerweise alle erforderlichen Funktionen zur Erstellung von Ansichten, Beschriftungen, Maß- und Toleranzangaben. Daher ist es in der Regel nicht notwendig, Ansichten von Grund auf neu zu erstellen, wenn bereits ein 3D-Modell vorhanden ist. Es gibt auch Software, die zur Erstellung technischer Zeichnungen genutzt werden kann, selbst wenn kein 3D-Modell zur Verfügung steht. Im Folgenden finden Sie eine schrittweise Anleitung sowie einige Tipps, um eine perfekte technische Zeichnung zu erstellen.

Schritt 1: Auswahl einer Vorlage

Es stehen standardisierte Vorlagen wie ASTM, DIN und ISO zur Verfügung, die jeweils unterschiedliche Koordinatensysteme, Projektionswinkel und Schriftfelder verwenden. Wenn Sie eine benutzerdefinierte Vorlage erstellen möchten, stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Informationen im Schriftfeld enthalten sind.

Schritt 2: Platzierung und Zentrierung der orthogonalen Ansichten

Achten Sie darauf, dass die orthogonalen Ansichten angemessen platziert und möglichst zentriert sind. Vergessen Sie nicht, ausreichend Platz zwischen den Ansichten für die Maßangaben zu lassen. Vermeiden Sie übermäßigen Gebrauch von verdeckten Linien, da dies die Zeichnung unübersichtlich und verwirrend machen kann.

Schritt 3: Hinzufügen von Detailansichten und/oder Schnittansichten

Dies ist besonders dann ratsam, wenn das Werkstück äußerst komplex ist, verdeckte Merkmale aufweist oder schwer erkennbare Bereiche hat.

Schritt 4: Einbeziehung einer isometrischen Ansicht

Die isometrische Ansicht ist nicht immer erforderlich, sollte jedoch genutzt werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist oder die Geometrie nicht allein durch die orthogonalen Ansichten verständlich dargestellt werden kann.

Schritt 5: Festlegung von Konstruktionslinien

Zeichnen Sie Mittellinien, Zentriermarker, Schnittlinien und andere Hilfslinien in allen Ansichten ein.

Schritt 6: Anbringen der Maße

Konzentrieren Sie sich in den orthogonalen Ansichten und Detailansichten auf die wesentlichen Maße. Stellen Sie sicher, dass alle Maßlinien und Ziffern klar erkennbar sind und sich nicht miteinander oder mit der Zeichnung überlagern. In der folgenden Abbildung finden Sie ein Beispiel für die Bemaßung in den orthogonalen, Detail- und Schnittansichten. Die Maße werden zur Identifikation nummeriert.

Die Angabe von Maßen stellt einen essenziellen Bestandteil technischer Zeichnungen dar. In den Fällen, in denen der Kunde keine spezifischen Maße vorgibt, wird angenommen, dass die Abmessungen dieser Bereiche von den Experten von Streametal festgelegt werden sollen. Obwohl unsere Experten gewährleisten, qualitativ hochwertige Teile zu liefern, können sie nicht für eventuelle Diskrepanzen in Bezug auf die Maßwahl verantwortlich gemacht werden.

Um Ihnen bei der Bemaßung Ihrer technischen Zeichnung zu helfen, sind hier einige Tipps:

  • Beginnen Sie zunächst mit den Gesamtabmessungen und fügen Sie dann die Maße der entscheidenden Merkmale hinzu. Die Maße der übrigen Merkmale können Sie im letzten Schritt ergänzen.
  • Versuchen Sie, alle Maße einer Ansicht in Bezug auf eine gemeinsame Referenzlinie anzugeben. Dies trägt zur Klarheit und Verständlichkeit der Zeichnung bei.
  • Wenn ein Merkmal in mehreren Ansichten vorkommt, müssen Sie die Maße nicht in jeder Ansicht wiederholen. Stattdessen fügen Sie die Maße in der Ansicht hinzu, die das Merkmal am deutlichsten beschreibt.
  • Wenn mehrere identische Merkmale vorhanden sind, ist es empfehlenswert, die Maße nur zu einem dieser Merkmale hinzuzufügen und die Anzahl der Merkmale in dieser Ansicht anzugeben. Als Beispiel: Wenn drei identische Löcher mit einem Durchmesser von 2 mm in der Vorderansicht sichtbar sind, können Sie eines der Löcher mit der Maßangabe „3 x ø2.0“ versehen.

Schritt 7: Festlegung von Position, Länge und Durchmesser aller Bohrungen und Gewinde

Es ist ratsam, Standardlochgrößen zu verwenden, da sie nach der Bearbeitung leicht gebohrt werden können. Auf der beigefügten Zeichnung sind Loch Nr. 5 und Gewinde Nr. 12 markiert.

Es gibt Situationen, in denen Löcher Senkungen aufweisen können. Die genaue Bemaßung jedes einzelnen Details eines Lochs kann zeitaufwendig sein. Daher werden stattdessen Bohrungsbeschreibungen verwendet. Eine gängige Bohrungsbeschreibung enthält Informationen zur Lochtiefe, zum Lochdurchmesser, zur Anzahl identischer Löcher, zur Existenz von Senkungen und deren Tiefe. Bei Gewinden sollte ebenfalls auf die Verwendung von Standard-Gewindegrößen geachtet und diese entsprechend angegeben werden.

Schritt 8: Hinzufügen von Toleranzangaben für entscheidende Merkmale

Für Merkmale, bei denen strengere Toleranzen erforderlich sind als die durchschnittlichen Toleranzen der ISO-2768-Norm, sollten entsprechende Toleranzangaben gemacht werden. Streametal Europe verwendet standardmäßig die Toleranzen der ISO-2768, sofern keine engeren Toleranzen spezifiziert werden. Maße und Toleranzen sind von entscheidender Bedeutung für die Funktionalität und den Einsatz des Teils und sollten daher präzise angegeben und überwacht werden. Toleranzen definieren den Bereich, in dem Abweichungen von den angegebenen Maßen noch akzeptabel sind. Es gibt verschiedene Arten von Toleranzen, die in technischen Zeichnungen festgelegt werden können, darunter zweiseitige Toleranzen, einseitige Toleranzen, Passungs- und Lagetoleranzen.

Schritt 9: Abschließen des Schriftfelds

Stellen Sie sicher, dass sämtliche grundlegenden und technischen Informationen im Schriftfeld vollständig angegeben wurden.

Schritt 10: Angabe aller Hinweise und zusätzlichen Anweisungen für den Hersteller

Nachdem die technische Zeichnung erstellt wurde, können Sie diese als PDF-Dokument exportieren und bei Ihrer Bestellung auf unsere Plattform für Sofortangebote hochladen.

Fazit

Bei Streametal Europe empfehlen wir Ihnen, Ihrer Bestellung 3D-Modelle und technische Zeichnungen beizufügen. Dies ermöglicht es uns, Ihr Projekt optimal umzusetzen und hochwertige Teile zu liefern. Nachdem Sie nun gelernt haben, wie man eine ausgezeichnete technische Zeichnung erstellt, laden Sie bitte Ihre Modelle und technischen Zeichnungen auf unsere Angebotsplattform hoch, um Ihre Reise zu einer schnellen, reibungslosen und effizienten Fertigung zu beginnen.

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